Mittwoch, 27. Februar 2013

Ich habe Rücken

Vor ziemlich genau 2 Jahren fing es an: an einem trüben Januarabend im Jahr 2011 stürzte ich aufgrund einer kleinen Kreislaufschwäche stehenderweise von einem Küchenstuhl. Bei einer Körpergröße von 178cm ist das eine gute Fallhöhe, und da ich auch nicht zur extremen Zartgliedrigkeit neige, außerdem eine gute Aufprallgeschwindigkeit. Einen solchen fallenden Körper kann man deutlich hören. So hörte ich damals, obwohl mir gerade die Sinne schwanden und ein komplett schwarzes Bild meinen Geist erfüllte, ein sehr lautes Krachen und fragte mich, was das wohl gewesen sei.

Ich war es gewesen. Lag wie ein Käfer auf dem Fußboden und erblickte ganz allmählich wieder das Licht der Welt. Wem ab und an schwarz vor Augen wird, der kennt dieses Gefühl. Ein entgeisterter, entsetzter Ex-Mann beugte sich über mich und fragte, ob ich mir gerade die Hüfte zertrümmert hätte. Hatte ich scheinbar nicht, denn ich stand einfach so auf und kam, wie ich glaubte, mit dem Schrecken davon.

Lediglich mein rechter Außenknöchel schwoll noch am selben Abend an und bereitete mir in den folgenden Wochen Probleme, besser gesagt Problemchen im Hinblick auf das was folgte. Wochen später - meldete sich die Hüfte und verkündete, dass sie von nun an weh tun würde und zwar immer und den Lendenbereich meiner Wirbelsäule nahm sie als Kollegen gleich mit in den Kreis der Schmerzensgenossen auf.

Seither renne ich mit ihnen rum, mit fiesen, gemeinen und sehr launischen Rückenschmerzen kombiniert mit Hüftschmerzen. Ich war im MRT, beim Chirurgen, bei der Physiotherapie, habe Massagen und diverse andere Heilmethoden verordnet bekommen. Besserung gab es fast keine.

Aber seit Dezember 2012 habe ich IHN gefunden - einen Chiropraktiker, empfohlen von einem Mitschüler, der selber Chiropraktiker werden wird und von dieser Methode absolut überzeugt ist. Erst war ich kritisch, dachte, dass es halt wieder ein Puzzelstück meiner Therapieliste sein würde, aber inzwischen bin ich überzeugt: hier sind die heilenden Hände, die ich dringendst benötigte. Endlich gibt es ganze Tage an denen ich so gut wie nichts spüre. Ich kann zum ersten Mal seit zwei Jahren auf dem Rücken flach liegen, ohne dass mir der Rücken schlichtweg durchzubrechen droht.

Es gibt also für jeden die passende Methode, die Suche lohnt sich!

PS: Wer noch die Meinung vertritt, dass Chiropraktiker gleich Knochenbrecher sind - der sollte die feinen Unterschiede kennenlernen und beachten, dass es überall schwarze Schafe gibt. Aber die, die es richtig können, die brechen gar nix.

Montag, 25. Februar 2013

Großartiges Kino

Samstag Abend - endlich haben wir es geschafft:
Ein MUSS-Film
Nachdem ich mich durch Vorgänger-Filme wie z.B. Pulp Fiction, Kill Bill 1&2, Death Proof, Inglourious Basterds etc. an die etwas "ungewöhnliche" Darstellungsart Tarantinos gewöhnt habe, stehen neue Filme von ihm auf der Muss-Liste. Aber wie das Leben so spielt, gab es in den letzten Wochen immer wieder einen Grund, warum es gerade nicht ins Kino gehen konnte.

Wie froh bin ich, dass wir am Samstag trotz aller Widerstände vor der Kinoleinwand gelandet sind. Ok - der zart besaitete Zuschauer, dem schon geringe Menge Blut Übelkeit verursachen würde, der könnte hier schwach werden. Aber jeder Tropfen Blut ist umhüllt von großartigen Dialogen und großartigen Schauspielern und damit nur ein Mittel zum Zweck. ;-) (oder so ähnlich)

Christoph Waltz - GENIAL - als Dr. Schultz aus Düsseldorf. Heute lese ich, er hat tatsächlich den Oskar gewonnen. Ich bin nicht oft mit der Jury einer Meinung, aber an dieser Stelle bin ich es. Der Mann ist ohnehin ein großartiger Schauspieler, diese Rolle jedoch scheint ihm auf den Leib geschnitten: extrovertiert, dennoch leise, klug, ein bisschen skrupellos und doch mit Herz, schräger Mund zu schrägem Job. Was stören da ein paar Liter Blut, die die Leinwand regelmäßig regelrecht "beplatschen"? Es herrscht "Swimmingpool-Atmosphäre", und ich winde mich vor Lachen mehr als einmal in meinem Stuhl.

 Die Dialoge sind so unglaublich gut und tiefgründig, das Thema Sklaverei kommt selbstverständlich zur Sprache und erfährt eine gnadenlose Verurteilung. Böse müssen sterben, Gute eventuell auch. Tarantino hält bekanntlichermaßen nichts von normalem Kitsch, mag es aber, wenn seine Helden dennoch Helden bleiben. Er selber fliegt grandios in die Luft und am Schluss siegt die Gerechtigkeit, wenn auch anders, als der Zuschauer vielleicht gedacht hat.

Ich habe mich im Kino selten so gut unterhalten und amüsiert. Die 3 Stunden sind verflogen. Die Jury hätte ruhig noch ein paar weitere Oskars verteilen dürfen: ANGUCKEN!


Samstag, 16. Februar 2013

Tag 2 und 3

Tatsächlich liegen bereits die nächsten zwei Tage hinter mir - ohne Schwäche oder Ausrutscher! Ich bin ein bisschen stolz auf mich.

Zugegeben, es fällt mir schwer, nicht ganz automatisch irgendwann und irgendwie einen Schokoladenriegel, ein Gummibärchen, einen Keks oder ein anderes extrem zuckerhaltiges Lebensmittel in meinen Mund zu schieben. Aber dann geht es doch, und es freut mich immer wieder sehr, wenn die Lust - nein, die Gier! - bald darauf wieder nachlässt.

Getränkeersatz steht im Kühlschrank bereit: Die Entscheidung ist auf FassBrause und alkoholfreies Weißbier mit Lemongeschmack gefallen. Natürlich gibt's das nicht literweise, sondern nur ein Fläschchen als Highlight, wenn alles andere langweilig wird. Es soll schließlich auch Spaß machen.

Die härteste Probe bereitete das Nutella-Glas auf dem Frühstückstisch... :-(
Aber das Schöne an einer solchen Fastenzeit ist doch der Gedanke daran, dass es irgendwann wieder vorbei ist. ;-)

In diesem Sinne: Fröhliches Wochenende - ohne Nutella und all seine Freunde!

Donnerstag, 14. Februar 2013

Tag 1

Geschafft! Noch ohne große Probleme oder Schmerzen. ;-)

Obwohl ein böses Kind neben mir saß und sich vergnügt saure Apfelringe in den Schlund gestopft hat. Mit einem perfiden Lächeln auf den Lippen: "Willste auch welche?" - HAHA - Nix da, so leicht bin ich nicht zu verführen. Ich habe heroisch widerstanden. (Die Hand zuckte nur den Bruchteil einer Sekunde.)
Die Macht der Versuchung

Getränk des Tages: ausschließlich Wasser, von dem ich sicher weiß, dass es mir ganz schnell langweilig werden wird. Muss also bald Alternativen in den Vorratsschrank packen.

Jeder "extra-Zucker-freie" Tag wird meinem Magen-Darm-System große Freude bereiten und vielleicht sogar ein paar Gramm Fett davon jagen. (Aber es soll nicht ums Abnehmen gehen, sondern um Veränderung und Verzicht.)

Weiter machen!

Mittwoch, 13. Februar 2013

Am Aschermittwoch...

Nein - ich bin KEIN Karnevalsjeck!
Trotz meiner rheinländischen Wurzeln und einer 30-jährigen Geschichte in nächster Nähe zu diesem fragwürdigen Treiben, bin ich (fast) immer ein treuer Gegner gewesen.
In diesem Jahr habe ich die Zeit zwar sinnvoll genutzt, wie hier zu lesen ist, aber das ist auch schon alles.

Dennoch mag ich die Tradition, vom Aschermittwoch an ein persönliches Fasten einzuleiten. Wie auch immer das aussehen mag: kein Fernsehen, kein PC, tägliches Joggen, Hungern, Essen, Trinken - es gibt viele Möglichkeiten seine Lebensgewohnheiten für 44 Tage zu verändern. Bewusst zu verändern und dabei ein Stück Beschränkung zu wählen.

In diesem Jahr möchte auch ich dabei sein - mit einer persönlichen Formel: keinen Alkohol, keine Süßigkeiten (wozu auch Nutella zählt ;-) ) bis zum Karfreitag. Klingt locker? Kommt auf den User an. Für mich ein hartes Unternehmen, liebe ich doch mein Gläschen Wein, Bier oder Sekt am Abend und bin ein absoluter Zuckerjunkie.

Also - mal schauen, wie ich es überlebe, und was mir in den nächsten 44 Tagen im Zuckerentzug für Dinge geschehen.

Mitmachen ist übrigens erlaubt. ;-)

Mittwoch, 6. Februar 2013

Hyperfocus

Ein Wort, gelernt aus der ADHS-Sprache. Wer das Problem oder die Fähgikeit kennt, weiß wovon ich spreche. Es kostet Zeit, Kraft und gibt doch am Ende so viel. Und wie bei allen Dingen im Leben ist es immer die Betrachtungsweise und die Blickrichtung, die der Sache ihre Bedeutung schenkt.

In diesem Sinne - eine gute Nacht!

(Hoffentlich ohne ihn den H.)

Im Kreis gedacht

5.30 Uhr ist eine geniale Zeit, um das Leben im Kreis zu genießen.

Wie war die Nacht?
Wie wird der Tag?
Was muss ich tun?
Was möchte ich tun?
Wo gehe ich hin?
Wo komme ich her?
Wieso bin ich hier und nicht woanders?

Es kann herrlich und nervig sein.
Es fordert heraus und strengt an.
Es ist Meditation und Gedankenkarussell zugleich.
Es ist ein ganz normaler Morgen.