Donnerstag, 18. April 2013

Ich hab Hunger!

Als ich vor ungefähr 20 Jahren das erste Kind in die Welt setzte, hatte meine Mutter eine zentrale Frage: "Wie willst du KInder eigentlich ernähren?" - Damit stellte sie keine wirtschaftliche Frage, sondern eine praktische. Ich kann nämlich von mir selber mit Stolz behaupten: so groß wie ich bin, bin ich nur dank einiger weniger Nahrungsmittel geworden:
1. Rübenkraut
2. Milchreis mit Zimt und Zucker
3. Ein spezielles Nudelfertiggericht, welches hier nicht genannt werden soll wegen der Schleichwerbung ("das Essen ist fertig...")

Ich hätte mich theoretisch ausschließlich von diesen Dingen ernährt, hätten die vernünftigen Erwachsenen nicht ab Machtwörter gesprochen. (Nur noch EINEN Löffel hiervon, und EINEN Löffel davon...)
Die Küche und ihr Zubehör war demzufolge noch nie mein liebster Aufenthaltsort. Setzt eine Frau dann jedoch drei Kinder in die Welt, drei Jungs obendrein, kommt unweigerlich der Augenblick, wo sie sich wie eine Vogelmutter fühlt, die vor den geöffneten Schnäbeln ihrer Halbwüchsigen steht. "Ich habe Hunger" ist in diesem Haus mit Sicherheit der am Häufigsten genutzte Satz, es ist DIE Kommunikationformel schlechthin.

Was gibt es heute zu Essen? Ham wir Süß? Wieso ist das Brot schon wieder weg?
Nur ein paar Beispiele der Fragevariationen. Meine Jungs können also essen, gut essen, VIEL essen.
Das obengenannte Nudelgericht, welches immer schon fertig ist in der Werbung, schlägt für 4 - 5 Portionen 400g Nudeln plus Soße vor. HA HA HA. Lustig, oder? Wollen die Models füttern? Oder Magersüchtige? 1 kg Nudeln essen wir zu viert.

Gerichte aus Kochbüchern sind aber alle so lustig. Die Zutaten muss ich immer verdoppeln, dann reicht es gerade eben, wenn es denn überhaupt wer isst. Der eine mag dies nicht, der andere das. Der eine isst nur gesund, der andere findet gesund ganz schrecklich doof. Der eine mag nur Süß, der andere hält alles Süße für Teufelszeug. Am Besten stehen drei Töpfe auf dem Herd und jeder löffelt sein eigenes Breichen (obwohl - Brei mag natürlich auch nicht jeder).

Deswegen weiß ich heute genau, was meine Mutter damals meinte, als sie sich über die Ernährung der Bande Gedanken machte. Und wovon träume ich heute? Dass einer der Brut Koch wird und mich von allen Qualen erlöst...

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